Gedichtanalyse

Gedichtanalyse

 

Einleitung

- Titel des Gedichts

- Name des Autors

- Erscheinungsjahr (falls angegeben)

- Gedichtart (Sonett, Ode, Haiku usw.)

- Themenstellung des Gedichts (Naturgedicht, Liebesgedicht usw.)

- zeitliche Einordnung (Literaturepochen)

- Kurze Beschreibung (Inhaltsangabe schreiben)

- Intention (Deutungshypothese)

 

Hauptteil

- Inhalt

* Thema

* Beschreibung

* Zusammenhang von Titel und Gedicht

* Wer spricht im Gedicht? (Lyrisches Ich)

- Aufbau

* Verse und Strophen

* Reimschema (Paarreim, Kreuzreim, etc.)

* Versmaß (Metrum), gibt es eins?

* Endsilben im Gedicht? (Kadenz)

- Sprache

* Auffälligkeiten in der Sprache? (viele Adjektive, nur Substantive, etc.)

* Wie spricht das lyrische Ich? (fröhlich, traurig?)

* Stilmittel und Reimformen?

* Satzbau? (Hypotaxen, Parataxen?)

* Zeitform?

 

Schlussteil

- Wurden anfängliche Vermutungen bestätigt?

- Gibt es offene Fragen, die das Gedicht nicht beantwortet?

- Meinung (nur, falls der Lehrer dies verlangt)

 

Gedichtarten

Gedichtformen

Merkmale

Akrostichon

Die Anfangsbuchstaben, ersten Silben oder Wörter ergeben aufeinanderfolgend eine Sinneinheit.

Ballade

Besitzt keine feste metrische Form. Zumeist gibt es drei bis sechs Strophen. Die Strophen verfolgen zumeist das gleiche Metrum und sind häufig gereimt.

Elegie

Besteht aus fünf Versen. Der erste Vers besteht aus einem Nomen, der zweite beschreibt dieses Wort mit zwei Wörtern, die nächste besteht aus drei Wörtern, die angeben, was das Nomen macht, die vierte Zeile zeigt einen allgemeinen Gedanken zum Thema, der letzte Vers bildet ein Fazit.

Epigramm

Besteht zumeist aus Distichen. Meist nicht mehr als vier Verszeilen.

Glosse

Journalistische Textsorte. Meist von philosophischen oder erotischen Inhalt. Vier Strophen zu je zehn Versen, Reimschema der Dezime (abba/ac/cddc)

Haiku

Traditionelle japanische Gedichtform. Besteht aus drei Wortgruppen (Verse) mit fünf, sieben und fünf Lauteinheiten. Meist wird es frei umgesetzt. (meist weniger als 17 Silben)

Hymne

Keine feste Form, meist in freien Versen umgesetzt. Festliche Preisung, häufig wird eine Gottheit besungen.

Kanzone

Mischform aus Lied und Ode. Besteht meist aus drei Teilen, welche als Stollen bezeichnet werden. Die ersten beiden Stollen waren aufgrund der äußeren Merkmale identisch und wurden als Aufgesang bezeichnet, der letzte Teil (Abgesang) ist unterschiedlich gehalten. Metrisch sind alle Stollen gleich.

Lehrgedicht

Meist moralisch gehalten und besitzt einen lehrhaften Charakter. Besteht häufig aus Hexametern. Anzahl der Strophen und Verse sind nicht festgelegt.

Lied

Gedichtform, die strophisch gegliedert ist und meist einen einfachen Volkston auszeichnet. Reimschema meist durchgehend, Verse eher kurz.

Limerick

Meist humorvoll, ironisch, teils grotesk. Besteht meist aus fünf anapästischen Versen.

Madrigal

Gedichtform der italienischen Lyrik. Meist zwei oder drei Stanzen mit drei Doppelversen und einem anschließenden Refrain aus zwei Verszeilen, welche paarig reimen.

Ode

Gedichte, die etwas lobpreisen. Kein festes Reimschema.

Prosagedicht

Textsorte zwischen Prosa und Gedicht. Kunstvoll strukturiert, rhythmisch-klanglich gestaltet. Endreime fehlen und die Rede ist nicht durch Verse gebunden. Sehr bildstark.

Rondell

Meist ungereimt, umfasst acht Zeilen. Zwei verschiedene Arten:

In der ersten besteht jede Zeile aus einem kurzen aber vollständigen Satz, Der Satz aus dem ersten Vers wird in Zeile 4 und 7 wiederholt. Die zweite Zeile wird im letzten Vers wiederholt. Die Verszeilen 3, 5 und 6 sind weitere Ergänzungen oder verstärken das Hauptthema.

In der zweiten Art es Rondells, müssen die Zeilen keine vollständigen Sätze oder Satzeinheiten beinhalten. Es ist ausreichend, wenn der Satz, um vollständig zu sein, im nächsten Satz vervollständigt wird. Hierbei wird außerdem nicht die erste, sondern die 2. Zeile in Zeile 4 und Zeile 7 wiederholt. Weitere Wiederholungen sind kein Muss.

Sestine

Besteht aus sechs Strophen, die sich durch je sechs jambische Verszeilen auszeichnen. Beibehalten der Reimwörter.

Sonett

Vierzehnzeiliges Gedicht, bestehend aus zwei vierzeiligen und zwei dreizeiligen Strophen. Vierzeiler: Quartett

Dreizeiler: Terzette.

Charakteristisch ist die Verwendung alternierender (abwechselnde Hebung und Senkung) Versmaße, wobei meist der Jambus verwendet wird. Das Reimschema variiert. Typisch ist ein umarmender Reim im Quartett, wobei die Terzette meist dem Muster cdc/dcd, cde/cde und ccd/eed folgen.

Vilanelle

Ursprünglich ein einfaches Hirtenlied. Später zur Gedichtform: keine festgelegte Anzahl an Strophen.

 

Literaturepochen

Literaturepoche

Zeitspanne

Wichtige Autoren, Künstler und Zeitgenossen

Mittelalter
Frühmittelalter
Hochmittelalter
Spätmittelalter

 500 – 1500
 500 – 1180
1170 – 1250
1250 – 1500

Hildegard von Bingen, Hartmann von Aue, Walther von der Vogelweide, Tannhäuser, Meister Eckhart

Humanismus,
Renaissance,
Reformation

1500 – 1600

Martin Luther, Dante Alighieri, William Shakespeare, Erasmus von Rotterdam, Ulrich von Hutten,

Barock

1600 – 1720

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau, Paul Fleming, Hans Jacob Christoph von Grimmelshausen

Aufklärung

1720 – 1790

Johann Christoph Gottsched, Jean Jaques Rousseau, Friedrich Gottlieb Klopstock, Immanuel Kant, Gotthold Ephraim Lessing, Christoph Martin Wieland

Empfindsamkeit

1740 – 1790

Ludwig Heinrich Hölty, Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Heinrich Voß

Sturm und Drang

1765 – 1790

Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe, Jakob Michael Reinhold Lenz, Friedrich Maximillian Klinger, Friedrich Schiller

Klassik

1786 – 1832

Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried von Herder

Romantik

1798 – 1835

Novalis, Jacob und Wilhelm Grimm, Joseph von Eichendorff, Ludwig Tieck, Johann Wolfgang von Goethe, Clemens Brentano

Biedermeier

1815 – 1848

Franz Grillparzer

Junges Deutschland

1825 – 1848

Heinrich Heine, Heinrich Laube, Theodor Mundt

Vormärz

1825 – 1848

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Heinrich Heine, Georg Büchner, Ernst Willkomm

Realismus

1848 – 1890

Gustave Flaubert, Friedrich Hebbel, Theodor Storm,

Naturalismus

1880 – 1900

Emile Zola, Henrik Ibsen, Gerhart Hauptmann, Arno Holz

Moderne

1890 – 1920

Hugo von Hofmannsthal, Hermann Hesse, Frank Wedekind, Thomas Mann

Expressionismus

1910 – 1925

Jakob van Hoddis, Alfred Döblin, Gottfried Benn, Franz Kafka, Georg Trakl

Avantgarde,
Dadaismus,
Surrealismus,
Futurismus

1915 – 1925

Hugo Ball, Hans Arp, Tristan Tzara

Weimarer Republik, Neue Sachlichkeit

1919 – 1932

Thomas Mann, Bertolt Brecht, Joseph Roth, Erich Kästner,

Exilliteratur

1933 – 1945

Bertolt Brecht, Heinrich Mann, Kurt Tucholsky

Nachkriegsliteratur

1945 – 1950

Wolfgang Borchert, Paul Celan, Günther Weisenborn, Bertolt Brecht, Nelly Sachs

Literatur der DDR, Literatur der BRD

1950 – 1990

DDR: Heiner Müller, Bruno Apitz, Christa Wolf, Ulrich Plenzdorf, Erwin Strittmatter; BRD: Günter Grass, Friedrich Dürrenmatt, Heinrich Böll, Elfriede Jelinek, Patrick Süskind

Neue Subjektivität

Seit 1970

Sarah Kirsch, Karin Struck

Postmoderne

Seit 1980

Literaturepoche

Zeitspanne

Wichtige Autoren, Künstler und Zeitgenossen

Mittelalter
Frühmittelalter
Hochmittelalter
Spätmittelalter

 500 – 1500
 500 – 1180
1170 – 1250
1250 – 1500

Hildegard von Bingen, Hartmann von Aue, Walther von der Vogelweide, Tannhäuser, Meister Eckhart


Humanismus,
Reformation

1500 – 1600

Martin Luther, Dante Alighieri, William Shakespeare, Erasmus von Rotterdam, Ulrich von Hutten,

 

Reimschema

Paarreim: aabb

Kreuzreim: abab

Umarmender Reim: abba

Haufenreim: aaaa

Verschränkter Reim: abcabc

Schweifreim: aabccb

Kettenreim: aba bcb cdc

 

 

 

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